Wir fahren in das schöne Zillertal und kommen über die Mautstraße (12 Euro) zum Schlegeisspeicher – Hinweis: Wenn man mit nur einem Auto fahren möchte, muss man das zweite irgendwo anders parken. Beim Breitlahner (einziger Parkplatz direkt vor der Mautstelle) zahlt man für 3 Tage stehen genauso viel wie wenn man die Mautstraße nimmt (12 Euro).
Die Tour starten wir vom Furtschaglhaus aus, unser Stützpunkt für das Wochenende. Von hier kann man einige Touren gehen, beziehungsweise geht hier auch der Berliner Höhenweg durch. Zum Furtschaglhaus geht es vom Schlegeisspeicher wo man parken kann, den angeschriebenen Weg den Stausee entlang bis zum linken hinteren Ende (ca. eine Stunde auf ebenem Weg). Danach queren und am Ende durch ein Gatter durch bis zum markierten Pfad zum Furtschaglhaus hinauf (man sieht schon die Materialseilbahn). Danach geht es in Serpentinen einfach nach oben (ca. noch eine Stunde) bis man beim Furtschaglhaus ankommt.
Beschreibung der Tour
Um 4:00 Uhr früh ist Tagwache und bis alles fertig gepackt und bereits ist, starten wir um 5 Uhr unsere Tour. Der Weg ist mit einem lustigen Männchen mit Schild vor der Hütte markiert und daher leicht zu finden. Dieser geht gleich zu Beginn etwas nach unten und über eine circa 3-4m lange Brücke, die aber nur aus einem Brett, ohne Geländer, besteht. Ungefähr 2 Meter darunter fließt ein reißender Bach – hier am besten kurz zusammenreißen, auf die Füße achten und drüber gehen. Wer diese Stelle nicht schafft, sollte diese Tour ohnehin nicht wagen.
Der Weg führt schön markiert und mäßig steil auf den gegenüberliegenden Kamm und auf diesem hinauf Richtung Gletscher. Vor dem Gletscher auf dem Steinfeld kann noch recht viel Schnee liegen, was die Wegfindung etwas erschwert, aber hier einfach nur gut schauen. Wir gehen den Weg bis zum Gletscher und seilen an (Achtung – Gletscherspalten!). Es geht direkt steil hinauf bis zu einem Felsblock, den man auf der rechten Seite umgeht und sich dann einen Einstieg in die Felsen sucht.
Aufgrund des Neuschnees wählen wir die schneegefüllte Rinne auf der rechten Seite, wenn kein Schnee liegt, kann es aber durchaus besser sein gleich direkt auf die Felsen zu gehen, da die Rinne sehr steil ist. Die Steilheit der Rinne und der viele Schnee fordern viel Kraft, aber es geht gut aufwärts (Achtung auf Steinschlag bei warmen Wetter – hier auch besser auf die Felsen ausqueren). Auf Steinmännchen auf der rechten Seite achten, man muss dann aus der Rinne ausqueren.
Wir folgen den Steinmännchen weiter über den letzten steilen Felsabschnitt bis zum (zumindest bei unseren Bedingungen) schneebedeckten Kamm. Dieser ist nun weniger steil und wir erreichen nach kurzer Zeit die letzte Schwierigkeit – den Gipfelaufschwung. Aber auch dieser wird gemeistert und wir stehen am Gipfel des Großen Möseler!
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg (wer sich traut und genug Schnee hat kann die Rinne hinunterrutschen) bis zum Furtschaglhaus und weiter bis zum Parkplatz beim Schlegeisspeicher.
Empfehlungen & Hinweise
- Wenn man beim Schlegeisspeicher parkt und zum Furtschaglhaus will, kann man vom vorderen Parkplatz noch weiter nach hinten fahren, dort kommt noch ein Parkplatz und man spart sich circa 10 Minuten Gehzeit auf der Straße.
- Bei Neuschnee kann die Tour sehr anstrengend werden, da hier ohnehin nicht sehr viele Leute gehen und daher voraussichtlich keine vorhandenen Spuren sein werden.
- Die Rinne auf den Felsblock ist bei Schnee und kaltem Wetter zu empfehlen, bei warmen Wetter wegen Steinschlags jedoch nicht und voraussichtlich auch wenn kein Schnee liegt schwierig, da sie sehr steil ist.
- In der Rinne auf Steinmännchen auf der rechten Seite achten und sobald in Sicht dorthin ausqueren – wenn man auf den Felsen weiter links unterwegs ist besonders beachten!
- Wer genug Schnee hat und sich traut kann die Rinne hinunterrutschen, spart Zeit und macht Spaß 🙂
Unsere Equipmentempfehlungen
- Helm
- Klettergurt
- Hochtouren- Alpinrucksack
- Pickel oder Eisgerät (je nach Tour / Vorliebe)
- Steigeisen für Gletscher
- Ein Einfachseil mit ca. 50m Länge eignet sich bei Hochtouren, die auch im Fels verlaufen
- Mehrere Rebschnüre 7mm für Selbstrettung, Kameradenrettung, Prusik, etc.
- 2-3Stk. Schraubkarabiner + 2Stk. Schnappkarabiner (120cm Bandschlinge für Sicherungen um Köpfel + zusätzlich 120cm Schlinge um den Rucksack mit dem Klettergurt zu verbinden – bei Spaltensturz nützlich – und Schnappkarabiner für Gardaklemme bei Spaltenrettung)
- 1x lange Eisschraube mit mindestens 17cm (besser 21cm wie diese von Petzl auf bergfreunde.de)