Bei Gmünd in Kärnten fährt man nach Koschach und von dort Richtung Gößkarspeicher ins Tal hinein bis zu einem Parkplatz auf knapp 1700m. (Anm.: Die Straße ist einspurig und wirkt als würde sie jederzeit enden, aber einfach weiterfahren bis der Parkplatz kommt).
Google Maps Link zum Parkplatz >>
Von dort geht man dann gemütlich circa 1,5 Stunden den markierten Weg entlang bis zur Gießener Hütte auf 2200m. Dieser führt in moderater Steilheit eine schmale Straße entlang. Alternativ kann man auch die zahlreichen kleinen Abkürzungen nehmen. Die Hütte bietet einen tollen Ausblick auf die umliegenden Berge und ist ein guter Stützpunkt für diverse Touren.
Beschreibung der Tour
Von der Gießener Hütte empfiehlt es sich früh zu starten, da die umliegenden Gipfel sehr hoch und die Wege dorthin mitunter recht lang sind. Wir starten um 6 Uhr Richtung Hochalmspitze. Zuerst geht es über großes Felsblockgelände bis zu einer Senke. In der Senke liegt der Rest des Trippkees in einer steilen Flanke. Wir ziehen uns die Steigeisen an und nehmen den Pickel zur Hand. Die Flanke ist sehr steil, aber wenn man in Serpentinen geht, kommt man schnell bis zum Fixseil, welches circa in die Hälfte dieser Passage hineinragt. Dieses geht es dann circa noch 20m hinauf bis man am Rand dieses Restgletschers angelangt ist (Anm. Diese ganze Stelle ist nicht länger als 80m, aber durch die Steilheit recht anstrengend). Am Rand angelangt zieht man sich die Steigeisen am besten wieder aus, denn nun geht es weiter am Felsen. Gleich nach der Eispassage steil über ein Drahtseilversichertes Stück die Wand hinauf und dann hinter den „Steinernen Mandln“ (3125m)vorbei auf drahtseilversichertem Blockgelände und danach frei auf dem breiten Grat mit weiterem Felsblockgelände bis zum Gipfel auf 3360m. Direkt am Gipfel ist erhöhte Achtsamkeit gefragt, da dieser relativ ausgesetzt ist.
Wir steigen über den Detmolder Grat ab. Der Klettersteig ist mit C bewertet, aber er ist grundsätzlich nicht schwer. Es empfehlen sich Handschuhe für den Griff ins Seil und man muss sehr aufpassen, da viele Platten locker sind und abrutschen können. Die Wegfindung am Ende des Grates ist etwas schwierig – daher genau schauen! Hier steigt man weiter ab in die Winkelscharte und weiter zur Gießener Hütte.
Wir wollen aber weiter zum Hannoverhaus und gehen daher bei der Winkelscharte nicht Richtung Hütte, sondern Richtung Bergrettungshütte bzw. Celler Hütte. Der Weg führt zuerst recht steil über eine drahtseilversicherte Schlucht (teilweise ausgesetzt, aber einfach zu begehen) nach unten in ein Schuttfeld, welches wir queren und bei der Bergrettungshütte (verschlossen) ankommen. Weiter geht es einen recht ebenen, schönen Weg weiter Richtung Celler Hütte. Dort angekommen sind wir schon sehr lange unterwegs (insgesamt circa 10 Stunden) und bis zum Hannoverhaus sind es noch weitere 3-4 Stunden. Da der Weg so lange ist, ist es durchaus empfehlenswert in der Celler Hütte zu bleiben, sofern man genug Essen und eventuell zur Sicherheit auch Wasser mit hat (obwohl bei uns ein nahegelegener Brunnen für das Auffüllen der Wasservorräte vorhanden war). Weiter geht es dann zwar unschwierig aber dennoch noch sehr weit über einen kleinen Hügel, dann wieder hinab und immer weiter der Gebirgsflanke. In der letzten Etappe gibt es noch drahtseilversicherte Wegpassagen, die aber dennoch als unschwierig zu betrachten sind.
Nach 13 Stunden kommen wir schlussendlich beim Hannoverhaus an. Aufgrund der Länge der Tour empfiehlt es sich in der Celler Hütte (NICHT bewirtschaftet!), bei der Osnabrücker Hütte, oder gleich wieder bei der Gießener Hütte zu übernachten.
Empfehlungen & Hinweise
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Auf der Gießener Hütte gibt es große Portionen, es empfiehlt sich die Halbpension, da man hier mit Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch auf jeden Fall genug bekommt (und so für den nächste Bergtag gewappnet ist)
- Der Trippkees mit dem Restgletscher in der Mulde ist sehr steil (ca. 35-40 Grad) und das Stehen an der Randkluft oben ein Balanceakt beim Steigeisen-Ausziehen à daher sind hier erhöhte Vorsicht und Trittsicherheit gefordert! (Alternativ kann man aber auch über den Detmolder Grat aufsteigen – Klettersteigset einpacken)
- Wer am Tag darauf den Ankogel machen möchte, sollte in der Osnabrücker Hütte übernachten (das Hannoverhaus ist ewig weit weg von der Hochalmspitze)
Unsere Equipmentempfehlungen
- Hochtouren- Alpinrucksack
- Pickel oder Eisgerät (je nach Tour / Vorliebe)
- Steigeisen für Gletscher
- Ein Einfachseil mit ca. 50m Länge eignet sich bei Hochtouren, die auch im Fels verlaufen
- Mehrere Rebschnüre 7mm für Selbstrettung, Kameradenrettung, Prusik, etc.
- 2-3Stk. Schraubkarabiner + 2Stk. Schnappkarabiner (120cm Bandschlinge für Sicherungen um Köpfel + zusätzlich 120cm Schlinge um den Rucksack mit dem Klettergurt zu verbinden – bei Spaltensturz nützlich – und Schnappkarabiner für Gardaklemme bei Spaltenrettung)
- 1x lange Eisschraube mit mindestens 17cm (besser 21cm wie diese von Petzl auf bergfreunde.de)
Beschreibung Hochtour auf den Ankogel mit Abstieg ins Kleinelendtal >>