Wir fahren nach Scheffau am Wilden Kaiser, dort in das Zentrum hinein und der Beschilderung zum Jägerwirt folgend hinauf. Kurz vor dem Gasthaus befinden sich Parkplätze auf der rechten Seite, die Parkplätze oben beim Gasthaus sind nur den Kunden vorbehalten.

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Beschreibung der Tour

Vom Parkplatz geht es die Forststraße der Beschilderung nach Wegscheidalm bzw. Treffauer folgend hinein. Die Wegscheidalm inklusive Trinkmöglichkeit am Brunnen ist schnell erreicht und man folgt nun den Schildern Richtung Treffauer (über Wasserfall). Am Weg gibt es noch eine weitere Trinkmöglichkeit bei einer Alm und die letzte Station zum Wasser auffüllen ist dann am Wasserfall, der aber an heißen Sommertagen eventuell nur mehr sehr wenig Wasser führt. Sofern möglich sollte man hier allerdings noch einmal trinken und auffüllen, da man sich für die Kletterei in eine Südwand schmeisst. Am Wasserfall geht es dann noch nach rechts weiter Richtung Treffauer hinauf, bis an einem Wiesenstück (nach dem zweiten Steilstück an einer scharfen Rechtskurve) ein Steinmännchen einen Weg nach links in die Latschen bzw. das Schotterkar markiert. Der Weg ist recht markant, daher nicht auf die vorherigen Verzweigungen hereinfallen. Am Schotterhang verliert sich der Weg etwas, aber man kann dezenten Steigspuren bis zum Pfeiler (westseitig) unmittelbar vor einem Grashang folgen. Darauf ist ein Bäumchen und ein paar Latschen – diese befinden sich links vom Einstieg des Opa Highway (keine Markierung, aber ein Bohrhaken).

Klettertour

Die Tour startet mit moderatem Schwierigkeitsgrad in offiziell 3+ und 4, allerdings sind diese Stellen teilweise schon ein bisschen tricky. Es wird zwar danach noch markant schwieriger, aber im Gegensatz zu diesen beiden Seillängen kommen einem die unteren 5er Schwierigkeiten nicht so extrem viel schwieriger vor. Nach diesen ersten beiden Seillängen folgt ein gemütlicher Quergang (1), an welchem allerdings die erste fordernde Steilstufe (5-) anschließt und kurz querend um die Kante zum Stand (4) endet. Die folgenden beiden Seillängen (jeweils 5-) führen über eine sehr schöne Rampe zu einem Stand in einem Grasband (Achtung in der Rampe auf den Rucksack). Ab hier beginnen die Schwierigkeiten. In der 6. Seillänge geht es zuerst noch über Gras und einen unschwierigen Aufschwung zu einer Platte (5) zum Stand. Die nächste Passage beinhaltet bereits einen steilen, kraftigen Überhang (5). Die weitere Plattenquerung in der nächsten Seillänge ist kurz und für Kletterer mit guter Übersicht in diesem Gelände wohl eher leichter als 5/5+. Nach diesem Stand beginnen die wirklich ernsthaften Schwierigkeiten. Begonnen mit der Schlüsselseillänge gilt es die markante Piazrinne aufzusteigen. Am Anfang befinden sich hier noch relativ gute Griffe und Tritte – wer Rucksack trägt auch hier wiederum aufpassen (am besten geht der Vorsteiger ohne Gepäck) – bis zum ersten Zwischenpodest (guter Rastplatz für zwischendurch). Nach diesem Rastplatz wird es zunehmend steiler und schwieriger, die Griffe und Tritte werden rarer und in den letzten 5m ist dann Kreativität gefragt (6+). Diese gehen über eine ziemlich steile, eher glatte Rinne und die Griffe im Riss sind auch sehr spärlich. Man kann hier entweder unterhalb des Standes links tief in den Riss greifen (hier ist eine Leiste), oder nach rechts hinausqueren und hochsteigen bis man den Stand erreicht.

Obwohl die Schlüsselstelle hier geknackt ist, darf man sich nun keineswegs zurücklehnen. Die 10. Länge hat es auf Grund der vorherigen Anstrengungen noch einmal in sich und wartet mit steilen, teilweise leicht überhängenden Passagen bis circa zur Mitte der Länge auf (5+). Danach wird es etwas einfacher (4+/5) bis man den Stand erreicht. Die letzten beiden Seillängen besitzen dann bis auf die allerletzten 5m (Balancestelle – keine Griffe, nur schmales Trittband) keine besonderen Schwierigkeiten mehr.  In der Ausstiegslänge ist allerdings noch etwas Orientierung gefragt, die Hakenabstände sind sehr lang (ca. 10m) und das Gelände ist nicht besonders übersichtlich. Vom Stand geht es kurz hinauf und dann eigentlich immer links hinauf querend bis zum Wandbuch.

Dort dann am besten noch kurz angeseilt bleiben und die letzten paar Meter hinauf und etwas links haltend, bis man in flacheres Gelände kommt. Hier kann man dann gemütlich das Kletterzeug wegpacken.

Abstieg

Der Abstieg erfolgt über den Wiesbergsteig, wobei man davor durchaus noch dem Gipfel einen Besuch abstatten kann, um den wunderbaren Weitblick ins bayrische Voralpenland, dem Inntal sowie die Zillertaler Alpen und Hohe Tauern zu genießen. Den Gipfel erreicht man in circa 20 Minuten dem Wanderweg folgend (einfach so lang nach dem Ausstieg der Kletterroute nach links oben queren bis man auf den Weg trifft). Hinunter folgt man dann der Beschilderung zur Kaiser-Hochalm (Brunnen zum Trinken vorhanden) und von dort den Wegweisern querfeldein zum Jägerwirt zurück.

Empfehlungen und Hinweise

  • Der Zustiegsweg beinhaltet bereits 800 Höhenmeter und mit der Klettertour sind insgesamt circa 1300 Höhenmeter mit anspruchsvoller Kletterei zu überwinden
  • Da es sich um eine Südwand handelt, sollte man unbedingt davor genug trinken und ausreichend mitnehmen, selbst an warmen Herbsttagen kommt man hier ins Schwitzen
  • Der Aufstieg zum Gipfel der Kopfkraxn ist nicht weit und belohnt mit einer tollen Aussicht, daher für alle die noch etwas Reserven haben eine lohnenswerte Erweiterung
  • Ab dem Parkplatz gibt es keine Futterstationen mehr, daher genug für die Tour einpacken
  • Die Kletterei ist sehr kraftig, man sollte also entsprechend mit den Kräften haushalten bis man zur Schlüsselstelle kommt
  • Sofern möglich, ist es empfehlenswert, dass der Vorsteiger keinen Rucksack trägt, da durch die Verschneidungen und den Piazriss dieser unnötig behindert